"Das habe ich noch nicht erlebt"Jack Culcay verzückt Kultcoach Wegner
Der Halbmittelgewichtsboxer Jack Culcay tut nichts lieber als trainieren. Familie, Feiern oder andere Aktivitäten lässt er gern links liegen. Von Culcays Enthusiasmus ist auch sein Trainer beeindruckt. Ein bisschen Kritik am neuen Schützling gibt es trotzdem.
Boxer Jack Culcay hält einen Rekord, auf den er nicht stolz ist: sechs Profi-Jahre, acht Trainer. "Bis auf eine Ausnahme war das nie meine Entscheidung. Entweder die Trainer sind woanders hingegangen, oder mein Management hat so entschieden", sagt der Interimsweltmeister im Halbmittelgewicht. "Ich habe bewusst nur einmal einen Trainerwechsel vorgenommen." Am Samstag verteidigt er in der Hamburger Inselparkhalle seinen WBA-Titel gegen den unbesiegten Iren Dennis Hogan. In seiner Ecke: Trainer Ulli Wegner. "Ich habe Herrn Wegner unbedingt als Coach gewollt. Bei ihm bin ich in den besten Händen", betont Culcay.Einer sieht das genauso, hat aber ein großes Manko entdeckt. "Es wäre schön gewesen, er wäre fünf Jahre früher zu mir gekommen", meint der Coach, der auch Supermittelgewichts-Champion Arthur Abraham betreut. Dann gerät er ins Schwärmen. "Was Jack mitbringt, habe ich noch gar nicht erlebt: diese Vielseitigkeit! Er verfügt über unheimlich viel Potenzial."
Der 73-Jährige lässt sich zu einem gewagten Vergleich hinreißen. "Ich kenne die Weltspitze. Er hat die Veranlagung wie Floyd Mayweather." Aber Wegner hat auch Defizite ausgemacht: "Jack muss mehr Ruhe reinbringen." Und er muss seine Deckung verbessern. Culcay fühlt sich seit seinem Wechsel nach Berlin in das Gym des Sauerland-Boxstalls wesentlich wohler. "Da ist Arthur Abraham mein Sparringspartner. Ich mag es, mit schwereren Jungs zu trainieren", erzählt der 69-Kilo-Athlet. "Das Umfeld mit mehreren Boxern in einer Halle motiviert mich. Früher war ich meistens allein."

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